Irgendwie packte es einen ja doch um Weihnachten. Die Lichter, viel Glitzer, Kugeln, Glamour, Schokolade, Tannenzweige, Plätzchen. Kerzen und natürlich Lametta…
Dabei werden, zumindest bei mir, ob ich will oder nicht, Kindheitserinnerungen wach. Zum Beispiel: Ich unterm Weihnachtsbaum, mein erstes Flötenspiel vor der Familie „Oh du Fröhliche“, quietschend und mich freuend über die seligen Blicke von Oma und Opa. Da gäbe es noch viele andere Szenen. Aber ich bleibe bei Oma und Opa hängen!
Omas und Opas, ja da gehen meine Gedanken spazieren und bleiben nicht bei Weihnachten. Mir fallen in diesen Tagen immer wieder ihre Sprüche ein, die mich begleiten, immer wieder.
Opa war ein schlauer Mann, sein Lieblingsspruch war: „Musst reden mit den Leut‘, dann kommste ins Gespräch!“ Manchmal denke ich, er war der erste Netzwerker meiner Familie 😉
Nach jedem Netzwerktreffen, bei dem ich neue Menschen kennen lerne, kommt mir dieser Spruch in den Kopf. Erst wenn wir aufhören Fakten bei den Menschen, die wir kennen lernen, abzufragen und mit Ihnen wirklich ins Gespräch kommen, Interesse an ihm zeigen, erfahren wir, was sie bewegt, wofür sie brennen und was sie als Mensch ausmacht.
Genau das ist aber das Spannende, ich bekomme Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche, vielleicht entdecken wir Gemeinsamkeiten und es wird ein kurzweiliger Abend. Vielleicht merke ich aber auch, dass wir nicht gut miteinander können. Dann kann ich mich freundlich anderen Gesprächspartnern zuwenden.
Wenn ich jedoch beim Fakten abfragen bleibe, werde ich das nicht, oder erst sehr viel später merken.
Welche Fragen helfen denn, mehr von der Persönlichkeit des anderen zu erfahren? Die allgemeine Frage: „Was machen Sie so beruflich“, ist meist ein guter Einstieg. Wenn dann jedoch nur über Beruf und die Branche geredet wird, bleibt es beim Unverbindlichen. Ich frage gerne weiter: „Warum haben Sie gerade diesen Beruf ergriffen?“ Dazu hat doch (fast) jeder etwas zu sagen. Mal ist es ein Ereignis, mal ist es der Zufall oder eine besondere Begeisterung seit Kindertagen. Auf jeden Fall erfahren Sie etwas Persönliches, das für weiteren Gesprächsstoff sorgen kann.
Und – wenn Sie den Satz meines Opas genau lesen, werden Sie im zweiten Teil eine kleine Besonderheit entdecken. Er sagte nie: „.., dann kommste mit Ihnen ins Gespräch.“ (Also mit den Leut‘) Er sagte: „…, dann kommste ins Gespräch!“ Also ich komme ins Gespräch. Die Variante hat zwei Seiten. Zum einem kann ich mit den Menschen reden, mich austauschen; zum anderen komme ich ins Gespräch, also andere reden vielleicht auch über mich. Und das hoffentlich positiv.
Mein Tipp: Es liegt an Ihnen, wie Sie die Gespräche führen, ob Sie mit Menschen ins Gespräch kommen und mehr über sie erfahren, ob Netzwerkkontakte daraus werden, die auch positiv über Sie reden! Trauen Sie sich, es ist ganz einfach und man lernt tolle Menschen dabei kennen.
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Über die Autorin:
Malu Schäfer-Salecker ist seit über 20 Jahren selbständige Kommunikations- und Marketingberaterin. Am liebsten berät Sie Ihre Kunden wie diese sich in Sozialen Medien professionell präsentieren können und damit zum Unternehmenserfolg beitragen. Sie liebt pragmatische und schnell umsetzbare Lösungen für Ihre Kunden, hält gerne Vorträge und gibt in Workshops ihr Know How weiter. Ihr Motto: Social Media – so einfach geht’s!”